Lange habe ich mit meinen Handschriften gehadert. Habe sie verglichen. Mit kalligraphischen, rund verschnörkelten Schriftzügen oder gar mit aalglatter Computer-Typographie. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um für mich zu verstehen, dass mein Interesse nicht dem gilt, was klassisch als Kalligraphie bezeichnet wird.
Denn Handschrift ist nicht Kalligraphie. Es geht mir in den Entwürfen für bastisRIKE nicht um die Kunst des schönen Schreibens im Sinne des Wortursprungs.
Wobei, stimmt das? Es ist wohl eher der eng gefasste, normative Schönheitsbegriff, an dem ich mich lange orientiert habe, in dem ich mich aber nie aufgehoben fühlte. Ich habe schlichtweg kein Interesse (mehr) daran, ihm gerecht zu werden.
Denn Handschrift ist in meinen Augen herrlich perfekt unperfekt. Sie ist etwas Persönliches. Eigen. Sie sollte und darf es sein. Und so habe ich für mich entschieden, ihr zukünftig in meinen Stempel- und Auftragsarbeiten noch mehr Raum zu geben.
Die Buchstaben dürfen hüpfen. Ein kleines a muss nicht dem nächsten gleichen. Kleckse sind willkommene Zierde. Dick und Dünn folgen keiner festen Regel. Ebenso wenig wie Ecken und Kurven.