■ notizen /// dennoch & nein

27. August 2021
Sei dennoch unverzagt

Vor ein paar Tagen hatte ich folgende Zeilen auf Instagram gepostet:



„Das „dennoch“ begegnet mir in unterschiedlichsten Formen. Manches Mal ist es ein Rettungsanker, schwer und massiv. Verortung gleich einem kräftigen Wurzelwerk.

Oftmals ist es jedoch nur ein dünner Halm, der wenig Halt bietet. Gerade noch ausreichend um weiterzumachen.

Hin und wieder hat es eine zynische Fratze, die mir dreckig ins Gesicht lacht. Mich auslacht. Mir Anmaßung und Dummheit vorhält.
Wobei, stopp. Hier liegt eine Verwechslung vor. Es ist die Angst, Hand in Hand mit dem Vergleich, die beide dem Zynismus fröhnen.

Bisher hat es immer noch ausgereicht. Mein dennoch. An schlechten Tagen, macht mich dieser Umstand mürbe. Kratzt am Wert.
An guten, steht die Neugiere an meiner Seite und fragt sich freudig, was denn da noch sein könnte. Wissend, dass die Selbstverantwortung fester Teil meines Werkzeugkoffers ist.

Es erinnert an die Geschichte der zwei Wölfe, die in uns leben. Einer bösartig, einer friedvoll. Entscheidend ist, welchem ich Futter gebe.
Obenauf setze ich noch die Fähigkeit mir selbst zu verzeihen, wenn ich mich mal wieder im Futtertopf vergriffen habe. Womit ich wieder beim dennoch ankomme. In Grün bitte. Wie die Hoffnung.

Ursprünglich wollte ich über Selbständigkeit schreiben. Über Erfolg und Scheitern. Über miese Zahlen. Im SocialMedia-Spiel, als auch auf dem Konto. Das habe ich hiermit getan. Gewohnt verschwurbelt. Ein Selbstgespräch. Das Raum schafft. Und das dennoch stärkt. Sodass ein loslassen möglich wird.

Ganz schön viel „ichichich“. Insbesondere angesichts dessen was aktuell in der Welt geschieht. Auch das verzeihe ich mir.“

Tags darauf habe ich den Beitrag ins Archiv verschoben. Denn wenn ich ehrlich bin, ist Instagram bis heute kein Raum in dem ich mich wohl oder gar sicher aufgehoben fühle. Und mit der Zeit wurde mein inneres Nein bei jedem Besuch laut und lauter. Laut genug um meinem dennoch, meinem Trotz die Hand zu reichen. Laut genug um die vielen Annahmen des „müssens“ zu übertönen.

Und dieses „an der Hand halten“ steckt voller Energie. Schubst mich an. Leistet Hilfestellung. Kurz, es fühlt sich gut an.

Wohin die Schubser führen werden? Wer weiß. Ein Mehr an Zufriedenheit wäre ein großes Geschenk. Gut, dass ich es selbst in die Hand nehmen kann. Mit meinen Werkzeugen. In meinem Tempo. Und hinter der Tür meiner Wahl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.